1. Vortrag der V. Medizinischen Vortragsreihe

Mittwoch, den 21. November 2018

Am Mittwoch, den 21. 11. 18, fand der erste Abend der diesjährigen V. Medizinischen Vortragsreihe statt. Herr Dr. Christian Clausen übergab nach 5-jährigem Engagement die Organisation und Moderation an Dr. Renate Tewaag. Sie bedankte sich für das Vertrauen und bestritt den ersten Vortragsabend gleich selbst mit einer ausführlichen Information aus ihrem langjährigen Spezialgebiet: Brustkrebsfrüherkennung – Mammographiescreening – Verunsicherung oder Heilungschance?

Brustkrebs ist immer noch die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen, es gibt keinen Schutz und keine nachgewiesene Vorsorge. Darum ist die Früherkennung die wichtigste Maßnahme, um die nötigen Behandlungsmaßnahmen möglichst frühzeitig beginnen zu können. Für die Patientinnen verbessert sich die Lebensqualität und sofern noch keine Metastasen aufgetreten sind, besteht eine über 90% Heilungschance. Das Mammographie-Screening, zu dem Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr eingeladen werden und das sich durch eine besondere Qualitätssicherung auszeichnet, bietet nach nun 12 jährigem Bestehen eine inzwischen nachgewiesene Verbesserung in der Diagnostik. Laut gerade veröffentlichtem Qualitätsbericht (Stand 2016) wird bei 6 von 1000 Frauen Brustkrebs entdeckt. Es wurden ausführlich die Hintergründe zur Organisationsstruktur und die Wege der ergänzenden Maßnahmen erörtert, außerdem neue technologische Entwicklungen dargestellt.

Wissen hilft Heilen und daher sollte Auklärung und Kenntnis bei Frauen die Bereitschaft zur Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen wecken. Informationen über technische Ausrüstung, die Untersuchungsabläufe und geübten Strahlenschutz konnten dazu beitragen, Besorgnisse und Unsicherheiten abzubauen.

Fortschreitendes Alter bietet keinen Schutz, im Gegenteil, das Risiko zu erkranken steigt. Darum ist die „take home“ message, auch über das 70.te Lebensjahr hinaus, mit Unterstützung durch den betreuenden Frauenarzt, an Früherkennungsmaßnahmen teilzunehmen. Darüber hinaus wurden weitere diagnostische Techniken, wie Tomosynthese, Mamma – MRT vorgestellt. Bei allen Geräten, auch beim Ultraschall, sowie bei der Qualifikation der Ärztinnen und Ärzte, sollten alle Patientinnen auf hohen Standard achten.

Gerade weil der Kreis der Zuhörerinnen und Zuhörer relativ überschaubar war, konnten abschließend intensiv Fragen beantwortet werden und sich eine interessierte Diskussion entwickeln. Dadurch gelang es zum einen, die Bedeutung der Brustkrebsfrüherkennung zu untermauern und zum anderen Besorgnisse und Unsicherheiten bei nötigen diagnostischen Maßnahmen abzubauen.

Die Folgeveranstaltung findet am 23. Januar 2019 um 18 Uhr statt. Prof. Dr. Kurt Zänker, Immunologe der Universität Witten-Herdecke, referiert „Emotionen und Medikamente“ – vom heilsamen Wort zur Medikation und zurück….

Wir freuen uns auf Sie– Dr. Renate Tewaag